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Der Stellenmarkt-Monitor Schweiz verfolgt das Ziel, die wissenschaftlichen Kenntnisse über den Stellenmarkt systematisch zu erweitern und zu einer verbesserten Arbeitsmarkttransparenz beizutragen. Schwerpunkte sind einerseits die kontinuierliche Beobachtung des Schweizer Stellenmarkts und die Information einer breiten Öffentlichkeit über aktuelle Entwicklungen, sowie andererseits die wissenschaftliche Analyse kurzfristiger Schwankungen und langfristiger Trends auf dem Stellenmarkt. Im Einzelnen zielt das Forschungsvorhaben auf folgende Punkte:
Stellenmarktbeobachtung
Stellenmarktanalyse
Stellenausschreibungen sind ein sensibler Indikator für die Qualifikationsnachfrage
Betriebe setzen vermehrt dann das Inserat oder andere Arten der öffentlichen Ausschreibung als Rekrutierungsinstrument ein, wenn sie Mühe haben, genügend Personal mit adäquaten Qualifikationen zu finden. Im Aggregat gibt die Zahl der erscheinenden Stellenangebote einen Indikator für ein Ungleichgewicht - oder genauer: einen Nachfrageüberhang - auf dem Arbeitsmarkt ab. Dies gilt sowohl für den gesamten Arbeitsmarkt wie auch für spezifische Teilarbeitsmärkte.
Individuelle Qualifikationen sind mehrdimensional
Eine vergleichende Analyse des betrieblichen Qualifikationsbedarfs muss berücksichtigen, dass das Qualifikationsprofil potentieller Mitarbeiter sich aus mehreren Elementen zusammensetzt. Relevante Qualifikationen auf dem Stellenmarkt umfassen neben den formalen Bildungsabschlüssen und berufsspezifischen Weiterbildungen zusätzliche Dimensionen wie die Arbeitserfahrung, spezielle Kenntnisse und Fähigkeiten (z.B. Sprach- und EDV-Kenntnisse) sowie persönliche Kompetenzen, Tugenden und Charaktereigenschaften ("Soft Skills"). Aber auch zugeschriebene Merkmale wie Alter, Geschlecht und Nationalität spielen als Kriterien der Stellenbesetzung eine wichtige Rolle.
Langfristiger Kontext
Dank der differenzierten Erfassung der langfristigen Entwicklung des Stellenangebots können aktuelle Veränderungen historisch eingeordnet und vor diesem Hintergrund besser verstanden werden. Voraussetzung dafür ist sowohl die Beschreibung langfristiger Trends des strukturellen Wandels als auch deren Abgrenzung von rein konjunkturellen Schwankungen.
Die Datenerhebung zielt auf eine repräsentative Erfassung des Schweizerischen Stellenangebots. Es geht dabei darum, Anzahl und Qualität der ausgeschriebenen Stellen und die Merkmale der gesuchten Arbeitskräfte zu erheben. Als traditioneller "Königsweg der Personalrekrutierung" bietet sich für eine Langzeitbeobachtung das Stelleninserat in der Presse an. In den Inseraten bildet sich nicht nur der Umfang der jeweils aktuellen Stellenangebots ab; vielmehr ermöglichen die detaillierten Angaben - unter anderem zu den qualifikatorischen Anforderungen der zu besetzenden Stellen - auch differenzierte Aussagen über qualitative Veränderungen im betrieblichen Personalbedarf. Dabei erlaubt das Presseinserat als gut zugängliche und über einen grossen Zeitraum auch retrospektiv verfügbare Datenquelle die Rekonstruktion der langfristigen Wandlungsprozesse. Im 21. Jahrhundert wird parallel und teilweise auch anstelle der Presse das Internet zu einem bedeutenden Kanal der Personalwerbung. Entsprechend sind heute für eine umfassende Abdeckung des Stellenmarktes auch die Stellenausschreibungen auf den unternehmenseigenen Webseiten und in den internetbasierten Stellenportalen zu berücksichtigen. Detaillierte Angaben zu den Erhebungen und den verwendeten Datenquellen finden sich hier.